Seit Monaten gibt es verführerische Hinweise in Form von Lebkuchen und Dominosteinen, seit ein paar Wochen glitzern auch Baumärkte und Gartencenter, nun haben die Weihnachtsmärkte geöffnet und im Ländle hatten wir schon winterliche Aussichten.
Es gibt kein Entkommen. Wir sind in der Adventszeit und spätestens heute beginnt mit dem Öffnen des ersten Türchens am Adventskalender auch in vielen Unternehmen die Jahresendhektik. Weihnachten und das Jahresende stehen immer wieder überraschend vor der Tür. Als würde es kein nächstes Jahr geben, muss alles noch dringend in den nächsten 3 Wochen erledigt werden.
Jahresendhektik im Personalbüro
Besonders in den Personalabteilungen herrscht betriebsame Hektik: Ein ganzer Aufgabenberg rollt wie eine unaufhaltsame Lawine auf die Personaler zu.
Ist für die Weihnachtsfeier alles organisiert? Geschenke für die Mitarbeiter und Weihnachtsgrüße?
Wie viel Resturlaub haben die Mitarbeiter noch? Bis wann müssen sie ihn abbauen?
Wie regeln wir das nun mit der Notbesetzung zwischen den Feiertagen?
Was war noch mit Änderungen bei Einkommensteuer und Sozialversicherungen im nächsten Jahr? Muss ich da noch etwas beachten?
Die Bewerber sollten auch noch eine Info bekommen. Oder warte ich besser mit den Absagen, um den Bewerbern nicht die Weihnachtstage zu vermiesen?
Lohnt sich jetzt noch eine Stellenanzeige oder ist das eh vergebens wegen der Weihnachtshektik?
Der Müller aus der Werkstatt hat wieder einen Adventskranz mitgebracht. Er weiß doch genau, dass das wegen der Brandgefahr verboten ist.
Hatten wir schon eine Adventskalender-Türöffnungsreihenfolge vereinbart?
Wann war noch gleich das Teamtreffen auf dem Weihnachtsmarkt?
Der Kopf brummt, die Aufgaben scheinen sich zu potenzieren. Ist das ein Stress! Jahr für Jahr wiederholt es sich. Gefangen in einer Endlosschleife, so fühlt es sich manchmal an. Und während andere Kekse backen oder einen Weihnachtsmarktmarathon machen, wichteln und wurschteln die Personaler, um für ein glückliches Jahresende zu sorgen. Für die anderen. – Und was ist mit Dir?
Wie Du die Adventszeit nicht nur überlebst, sondern sogar genießen kannst
Hand aufs Herz: Warum ist der Dezember immer so besonders stressig, wenn er doch die ruhigste und besinnlichste Zeit des Jahres sein soll? Weil wir ihn dazu machen. Um einfach mehr Ruhe und Besinnlichkeit in den Arbeitsalltag zu holen, braucht es nur etwas Planung und Bewusstsein für diese besondere Zeit.
#1 Überprüfe Deine Aufgaben
Natürlich gibt es spezielle Aufgaben, die nur einmal jährlich anfallen. Wie viele davon sind verpflichtend an den Dezember gebunden?
Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen werden häufig noch in den letzten Monat des Jahres gedrückt. Und es steckt schon in diesem Wort: gedrückt – der Druck ist da. Bestimmt ist es möglich, solche Gespräche schon ab Oktober oder November zu führen, um dann alles im Januar abschließen zu können.
Resturlaubsanfragen kannst Du schon nach den Sommerferien vorbeugen. Jede Führungskraft erhält schon im Sommer eine Urlaubsübersicht der Mitarbeiter und wird von Dir gebeten, die verbleibenden Urlaubstage mit den Mitarbeitern zu klären.
Mach Dir Gedanken, welche Projekte oder Hauptaufgaben Du im Dezember noch erledigen möchtest und musst. Priorisiere die Aufgaben. Sei mutig und verschieb doch einfach mal Punkte von Deiner To-Do-Liste auf die Was-soll´s-Liste.
#2 Mach mal eine Pause
Der Arbeitsberg scheint so groß und deswegen verzichten viele auf ihre Pause. Lieber durcharbeiten und Vollgas, statt auch nur eine Sekunde für Pausenzeiten zu verschwenden. Wenn der Hunger zu groß wird, dann wird das Butterbrot eben am PC gegessen.
Was als Produktivitätssteigerung beabsichtigt ist, dreht sich ins Gegenteil. Wer keine Pausen macht, kann nicht konzentriert und effizient arbeiten. Das habe ich mir selbst in diesem Jahr in der 100-Stunden-Woche bewiesen.
Plan also regelmäßig Pausen ein. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft wirkt aktivierend und macht den Kopf frei.
Hier findest Du weitere Tipps, wie Du Deine Produktivität mit viel Leichtigkeit erhöhst und schneller Dein Ziel erreichst.
#3 Schaffe neue Bürotraditionen
Weihnachten soll auch im Büro nicht zu übersehen sein? Deko ist Pflicht und am Liebsten sollte es wie bei den Griswolds bei Dir im Büro blinken und scheinen?
Sprich doch mal mit den Kollegen darüber. Wird die Weihnachtsdeko schon zum Stressauslöser? Eine Umfrage von karriere.at zeigt, dass 43% der Befragten lieber keine Deko im Büro hätten:
Klärt untereinander die Erwartungen zur Adventszeit. Deko – ja oder nein? Macht es wirklich allen noch Spaß, zu wichteln? Ist der Teamausflug zum Weihnachtsmarkt nur noch eine lästige Pflicht?
Vereinbart ein bewusstes Kürzertreten und Neugestalten in der Adventszeit. Vielleicht setzt Ihr Euch freitags vorm Wochenende einfach mal zusammen und genießt ein paar Weihnachtskekse. Oder Ihr unterstützt Euch gegenseitig beim Abschalten, indem Ihr konsequent gemeinsam zum Mittagessen geht.
#4 Stop sagen – dein Notaus
Gehe sorgsam mit Dir selbst um und sei ehrlich: wann ist es definitiv zu viel? Dann trau Dich, das auch auszusprechen. Bitte Kollegen um Unterstützung. Verschiebe Termine. Mach klar, dass auch Deine Kapazität eine Grenze hat.
Häng mit einem Augenzwinkern und doch ernst gemeint ein Schild an Deine Bürotür:
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine entspannte Adventszeit. Hüte Dich vor dem Hektik-Virus und hab Spaß.
Silke
Diese Tipps gelten ja durchaus für alle 12 Monate des Jahres, aber in der Weihnachtszeit sollte man unbedingt dem INNEREN BEDÜRFNIS nach mehr Ruhe nachgeben – sonst wird man verrückt und vor allem fängt man an, Fehler zu machen. Ich denke auch jedes Jahr: ich gebe Gas bis zum z.B. 20.12. und dann mache ich richtige frei. Doch ab dem 15. Dezember setzt so eine innere Jahres-End-Müdigkeit ein, das kann ich gar nicht richtig beschreiben. Darum muss man sich selbst rechtzeitig (JETZT!) bewusst ausbremsen und definitiv konzentrierter planen, damit man ab dann nichts Großes/Erdrückendes mehr auf dem Tisch hat. Es wird irgendwann nicht mehr gut, was man macht. Mitte Dezember ist die einzige Zeit, in der ich bewusst Projekt wegschiebe, denn nach den freien Tagen, habe ich definitiv wieder mehr Power und frische Ideen.
Liebe Christiane,
ich stimme Dir zu. Auch ich ertappe mich zurzeit immer wieder bei Ansätzen von Jahresendpanik. Was ich noch alles erledigen „sollte“…
Für mich habe ich meine Planung bis 18. Dezember fertig und danach geht es gemütlich weiter. Große neue Projekte gehe ich erst im nächsten Jahr an. Wie Du schreibst, dann mit Power und frischen Ideen.
Liebe Grüße, hab eine entspannte Adventszeit
Silke