Ich habe es wirklich getan. Na ja, das ist jetzt übertrieben. Ich habe es versucht. Versucht, 100 Stunden in einer Woche zu arbeiten. Wie das ablief, kannst Du hier lesen.

Abgesehen von den tollen Ergebnissen, die ich erreicht habe, war diese Woche auch sehr lehrreich. Ich habe mich bewusst in eine Stresssituation gebracht, die mich hier und da schon gefordert hat. Ich war allein zuhause; es ging im Großen und Ganzen also für alle Beteiligten ganz friedlich aus.

Auf jeden Fall weiß ich nun sehr genau, welche Methoden und Mittel mich unterstützen, wirklich produktiv zu sein. Auch ohne 100 Stunden.

Der Schlüssel zum Erfolg ist nicht harte Arbeit, sondern smarte Arbeit.

5 Tipps, wie Du Deine Produktivität mit viel Leichtigkeit erhöhst und schneller Dein Ziel erreichst.

1) Plane Dein Ziel

Viele Menschen sind beruflich sehr engagiert und arbeiten hart, um alles zu schaffen. Wenn Du sie am Ende des Arbeitstages fragst, was sie denn gemacht haben, schauen sie Dich fragend an. Sie wissen, dass sie Gas gegeben haben – und fragen sich trotzdem, was sie erreicht haben. Das passiert, wenn jemand emsig und fleißig ohne ein Ziel arbeitet.

Welche Ziele möchtest Du erreichen? Im Quartal oder in diesem Monat? Ich setze mir 90-Tagesziele, die ich in Monatsziele einteile. Jede Arbeitswoche hat einen Fokus, der sich darauf bezieht, wie ich mein übergeordnetes Ziel erreichen werde.

Und als kleinste Einheit arbeite ich mit Tageslisten. Anfangs waren das To-Do-Listen, die ich mir geschrieben habe. Hat nicht so gut gewirkt, wie ich angenommen hatte. Eine Weile habe ich gebraucht, um meinen Listen-Boykott zu durchschauen. Ich habe es an der einen und anderen Stelle schon erwähnt, dass immer mal wieder die „Gegenbeispielsortiererin“ durchkommt und ich mich selbst ausbremse. Seitdem ich das erkannt habe, heißen meine Listen „Ta-Da!!-Listen“ und haben die Überschrift „Was ich heute eh nicht erledigen werde“. Es funktioniert. 😉

Am Ende des Tages kannst Du Deine Liste super nutzen, um Dich über Deine Tageserfolge zu freuen, und um zu prüfen und zu überlegen, wo Du noch realistischer planen kannst.

Menschen nehmen sich für einen Tag meist zu viel vor und für ihr Leben zu wenig.

2) Hab einen klaren Fokus

Teil davon ist die Klarheit über Dein Ziel und Deine Absicht, diesem Ziel jeden Tag ein Stück näher zu kommen. Mit dieser Blickrichtung fällt es Dir immer leichter, betriebsame Hektik zu vermeiden und Dich stattdessen auf Wichtiges zu konzentrieren. Fokus bedeutet maximale Konzentration auf das geplante Ergebnis.

„Wenn Du zwei Hasen jagst, wirst Du nicht einen fangen.“ – Russisches Sprichwort

 

Schalte Ablenkungen aus

Für wirklich konzentriertes Arbeiten an einem Thema, sorg dafür, dass Du Ablenkungen vermeidest. Dazu gehört es,

  • das Email-Programm zu schließen, damit die Benachrichtigungen „Sie haben Post“ nicht verleiten, schnell zu schauen, wer schreibt.
  • das Telefon umzuleiten, wenn es möglich ist. Vielleicht gibt es einen netten Kollegen, der für eine Weile Deine Anrufe beantwortet.
  • Social-Media-Accounts zu schließen. Zwei Stunden offline verkraften die meisten noch, oder leidest Du unter FOMO?
  • das Handy auf lautlos zu stellen und in die Tasche oder den Schreibtisch zu legen. Auf jeden Fall außer Sicht.

Erkenne Zeitdiebe

Womit verbringst Du viel Zeit, die nicht zu Deinem Ziel beiträgt? Schreib doch ein paar Tage lang ein kleines Zeittagebuch. Welche Tätigkeit, wie viel Zeit dafür. Nach ein paar Tagen hast Du eine tolle Übersicht, wo Du viel Zeit aufwendest und wo sich die Zeitdiebe verstecken.

Das kann der morgendliche Plausch mit der Kollegin sein, der nicht nur 10 Minuten dauert, sondern sich auch schonmal eine halbe Stunde hinzieht. Oder das Mittagessen in diesem einen Restaurant, wo der Kellner immer erst nach einer Viertelstunde Wartezeit die erste Bestellung aufnimmt. Oder die komplizierte Software, mit der Du noch nicht so ganz klarkommst.

Lass Multitasking sein

Vor allem Frauen wird immer wieder bestätigt, sie seien multitasking-fähig. Womöglich stimmt das – und es nutzt nichts. Multitasking ist Quatsch. Neurologisch betrachtet kann sich unser Gehirn nur auf eine, maximal zwei komplexe Tätigkeiten konzentrieren. Diese zwei Dinge passieren nicht gleichzeitig, sondern vielmehr wechselt das Hirn rasant zwischen beiden Tätigkeiten hin und her. Das Ergebnis: Man bekommt nur die Hälfte mit. Multitasking ist also nur vordergründig effizient, effektiv ist es nicht.

3) Schaffe Gewohnheiten

Du wirst schnell merken, wie Du Deine Produktivität ganz leicht und stressfrei erhöhst. Mach Dir diese neuen Verhaltensweise zur Gewohnheit. Texte für die Mitarbeiterzeitung schreibst Du am besten morgens? Dann plane immer morgens Zeit dafür ein. Emails beantworten ist vor der Mittagspause gut, weil Du dann einen Überblick hast? Dann mache es täglich so.

Etabliere neue Gewohnheiten, denn so

  • Tust Du immer wieder das Richtige
  • Bist Du unabhängig von Motivation, weil es ja gewohnte Routine ist

4) Gemacht ist besser als perfekt

Perfektionismus ist ein Zeitdieb und Erfolgsverhinderer, darüber konntest Du hier schon lesen. Wenn Du schon recht lange an einer Aufgabe tüftelst, immer wieder korrigierst und verbesserst, dann halt einfach kurz inne und frag Dich, ob diese Feinheiten für Dein Ziel, für das geplante Ergebnis relevant sind.

Du textest eine Stellenanzeige und der Text muss 100% passen? Da stimme ich Dir zu. Fehler in einer Stellenanzeige machen keinen guten Eindruck. Du formatierst seit fast zwei Stunden den Monatsbericht immer wieder neu? Was bringt DAS?

Ganz ehrlich, Du bist ein echter Experte in Deinem Aufgabenbereich, sonst wärst Du nicht dort, wo Du heute arbeitest. Wegen einer „falsch“ gewählten Schriftgröße wird niemand auf den Gedanken kommen, dass Du es nicht drauf hast. Fehler machen menschlich – und im HR geht es doch um Menschen. 😉

5) Mach mehr Pausen

Das klingt sehr widersprüchlich, oder? Du möchtest produktiver sein und ich schlage Dir mehr Pausen vor. Kein Scherz! Es ist klar, dass die Arbeit dadurch nicht weniger wird oder in Pausenzeiten von einer kleinen Fee erledigt wird. Doch mit Pausen steigerst Du Dein Energielevel und kannst wieder konzentriert arbeiten.

Bewährt hat sich die Pomodoro-Technik:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

PGlmcmFtZSBzcmM9Imh0dHBzOi8vd3d3LnlvdXR1YmUtbm9jb29raWUuY29tL2VtYmVkL1pvSDRDcWVncGNBIiB3aWR0aD0iNTYwIiBoZWlnaHQ9IjMxNSIgZnJhbWVib3JkZXI9IjAiIGFsbG93ZnVsbHNjcmVlbj0iYWxsb3dmdWxsc2NyZWVuIj48L2lmcmFtZT4=

Du arbeitest also in definierten Intervallen und hältst auch die eingeplanten Pausen ein. Ich meiner 100-Stunden-Woche habe ich mir jeden Mittag die Zeit genommen, um komplett zu entspannen. Diese 15-Minuten-Meditation kann ich Dir dafür empfehlen: „Innere Atemreise“. [Werbung]

Sei gut zu Dir und nimm Dir bewusst Pausen. Du tankst Dein Auto doch auch, bevor der Tank vollständig leer ist, oder?

Was übrigens auf Dauer nicht funktioniert: mehr Kaffee.

Zusammenfassung: Produktiver durch Fokus und Bewusstheit

Produktiv ist nicht derjenige, der am meisten in der kürzesten Zeit erledigen kann. Wer die wichtigen und richtigen Dinge erledigt, der ist produktiv.

Unser Körper ist ein intelligentes System und signalisiert uns, dass Pausen notwendig sind. Trotzdem ignorieren wir diese Signale oft und strengen uns an, um unseren inneren Schweinehund zu überwinden. Glaubst Du etwas, dass das Erreichen Deines Zieles mehr wert ist, wenn Du hart dafür gekämpft hast?

Ziele erreichen geht auch mit Leichtigkeit.