Die Sonne strahlte, die ganze Welt schien zu lächeln – es war ein optimaler Start in den Tag. Ich freute mich riesig auf den firmeninternen Workshop zum Thema „Wertschätzende Kommunikation in Mitarbeitergesprächen“, den ich für einen Kreis von Führungskräften durchführen durfte. Ein heller Seminarraum und fröhliche Teilnehmer ließen mich innerlich jubeln. Ich war überzeugt, ich habe den besten Beruf der Welt!*  Bis zur Vorstellrunde jedenfalls, denn dann zogen gefühlt nicht nur Gewitterwolken auf, sondern es gab einen Wintereinbruch.
* Das weiß ich immer noch. 😉

Um etwas mehr über die Teilnehmer zu erfahren, sollte jeder nach vorne kommen und sich kurz vorstellen. Ich bat Peter, der direkt neben mir saß, als ersten um seine Vorstellung. Peter lehnte sich sehr langsam im Stuhl zurück, verschränkte die Arme und sagte „Wozu soll ich nach vorne kommen! Ich sitze eh hier vorne. Jeder sieht mich und ich kann auch hier sprechen.“ „Na super“, schoss es mir durch den Kopf, „das fängt ja nicht besonders gut an. Lächeln und entspannt bleiben, dann bleibt Peter eben sitzen.“ Bis zur ersten Pause war ich dann nicht so entspannt, wie ich es mir gewünscht hätte, denn Peter war der „Rebell“ in der Gruppe und egal, worüber wir sprachen, er war immer anderer Meinung.

Die Pause habe ich für eine Runde an der frischen Luft genutzt. Peter´s Anti-Stimmung machte gute Ansätze in der Gruppe immer wieder zunichte. Warum war er nur dauernd gegen alles?

Genau das war die Lösung! Anti-Stimmung. Gegen alles. Ein klarer Fall: Peter ist Gegenbeispielsortierer.

Metaprogramm-Ausprägung „Gegenbeispiel- und Gleichbeispielsortierer“

Bei diesem Metaprogramm geht es um die Frage, welche Position ein Mensch der Umwelt gegenüber einnimmt. Sucht er Harmonie und stimmt deswegen dem Gesagten zu oder nimmt er grundsätzlich die Opposition ein.

Wir sprechen von „Gegenbeispielsortierer“ und „Gleichbeispielsortierer“ als die zwei Außenpole des Metaprogramm-Reglers. Wie immer gilt auch hier, dass in der Sichtweise keine Wertung liegt. Je entspannter Menschen sind, umso leichter fällt es ihnen, sich auf den verschiedenen Zwischenpositionen zu bewegen.

Metaprogramm-Ausprägung „Gegenbeispiel“

Du kennst bestimmt auch solche Menschen. Ganz egal, was Du sagst, die andere Person hat immer eine gegenteilige Meinung. Ob Du das Wetter herrlich findest, das Essen lecker, den Film sehenswert – Dein Gesprächspartner ist grundsätzlich anderer Meinung: Es wird noch ein Gewitter aufziehen, das Essen war auch schonmal besser und der Film im Grunde doch zum Einschlafen. Der Gegenbeispielsortierer hält stets dagegen, wogegen auch immer.

Der Gegenbeispielsortierer nimmt also in Unterhaltungen und Diskussionen sofort die Opposition ein und versucht, seine Gesprächspartner vom Gegenteil zu überzeugen oder danach zu suchen, was falsch ist. „Ich will etwas, was Du nicht willst!“ könnte sein Motto sein.

Gegenbeispielsortierer lassen sich nur ungern sagen, wie sie arbeiten sollen. Falls es also darum geht, bestimmte Richtlinien und Regeln einzuhalten, ist ein Gegenbeispielsortierer immer geneigt, das Ganze eben doch nicht auf geforderte Art und Weise zu machen. Solche Verhaltensweisen kennen wir auch von Kindern, die am Liebsten das machen, was man ihnen verbietet.

Oft werden Gegenbeispielsortierer auch als Dickkopf, Trotzkopf, Sturkopf oder sturer Bock bezeichnet.

Dieses Verhalten hat keine böse Absicht, sondern ist ein unbewusstes Gewohnheitsmuster, das automatisch abläuft. Und dieses Muster kann für die Umwelt recht anstrengend sein, wie in meinem Beispiel von Peter im Führungskräfte-Training.

Das Gute: sobald Du weißt, dass Du Dich mit einem Gegenbeispielsortierer unterhältst, kannst Du durch Deine Kommunikation dem Ganzen wieder die erwünschte Richtung geben. Wie? Du sagst einfach das Gegenteil von dem, was Du erreichen möchtest.

Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen. – Harald Zindler, Mitbegründer Greenpeace Deutschland

Ein ganz praktisches Beispiel: Du möchtest abends mit Deinem Partner zum Italiener essen gehen. Egal, was Du ihm vorschlägst, es ist nie das Richtige.

Früher: „Schatz, wollen wir zum Italiener essen gehen?“ – „Nee, nicht schon wieder italienisch.“

Neu: „Schatz, ich schätze Du hast keine Lust, heute Abend italienisch essen zu gehen?“ – „Doch! Warum nicht?“

Viel Erfolg beim Testen!

Gegenbeispielsortierer sind gut zu motivieren durch ein „Das schaffst Du nicht.“

 

„Ich habe nie gedacht, dass ich so was kann
So viele haben gesagt, hör auf, komm gib das dran
Wie oft hab ich gehört, die schafft das nie
Die hat doch gar nichts drauf, das ist zu viel für sie
Fast hätt ich das geglaubt
Doch ich geb niemals auf
Jetzt erst recht

Ich bin ich und ich gehe meinen Weg
Ganz egal wie der Wind dreht, geh ich meinen Weg“

(aus dem Song „Jetzt erst recht“, LaFee)

Gegenbeispielsortierer sind überall dort gut eingesetzt, wo es darum geht, Bestehendes in Frage zu stellen. Auch in der Projektplanung sind sie wertvolle Mitarbeiter, da sie oft Punkte finden, die andere nicht bedacht haben.

Gegenbeispielsortieren und mögliche Konsequenzen:

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Metaprogramm-Ausprägung „Gleichbeispiel“

Über den Gegenpol des Metaprogramm-Reglers lässt sich das Wesentliche kurz zusammenfassen. Der Gleichbeispielsortierer wird in Unterhaltungen oder Diskussionen nach Gleichheiten suchen. Er stimmt meistens zu.

Vielleicht kennst Du die Situation, dass Du vom Urlaub erzählst und Dein Gesprächspartner stimmt Dir zu. „Ja, das kenne ich, das war bei uns genauso.“ Wenn Du dann der Gleichheit auf die Spur kommen wolltest und nachfragst, was genau denn gleich war, wirst Du feststellen, dass es eben doch nicht gleich verlief.

Gleichbeispielsortierer erledigen Dinge, wie sie ihnen aufgetragen werden. In einem „Talentfinde-Gespräch“ habe ich einen Mitarbeiter gefragt, wieso er glaube, die geforderten Kriterien alle zu 100% zu erfüllen und er sich überall die Bestnote gegeben hätte. „Weil mein Chef mir das so gesagt hat“ war die Antwort. Angewiesen – ausgeführt.

Gleichbeispielsortierer sind darauf bedacht, Harmonie zu schaffen. Sie stellen gute Beziehungen zu anderen her, da sie nach Gleichheiten suchen. Sympathie ist die Summe der Gemeinsamkeiten.

Im Gleichklang liegt Harmonie.

Das Metaprogramm „Gegenbeispiel- und Gleichbeispielsortierer“ erkennen

Du brauchst dazu keine speziellen Fragen stellen. Ein „waschechter“ Gegenbeispielsortierer wird Dir häufig genug widersprechen, dass Du ihn erkennst.

Selbst ich oute mich trotz größter Entspannung manchmal als Gegenbeispielsortiererin. In einem NLP-Seminar sagte die Trainerin, wir könnten die Schreibunterlagen einfach zur Seite legen und zuhören. Hm – aus irgendeinem Grund habe ich mich fest an meinen Block geklammert. Nach zwei oder drei Minuten habe ich dann auch endlich das Schreibzeug auf den Boden gelegt. Das entging natürlich nicht dem wachsamen Blick der Trainerin: „Ha! Jetzt hast Du gedacht, wenn sie das so sagt, dann kann ich den Block nicht weg legen. Nicht so schnell. … [Pause] Bist Du Gegenbeispielsortierer?“ Ich habe mit einem entschiedenen NEIN geantwortet – und damit alles Wesentliche gesagt. 😉

Die Sprache des Gegenbeispielsortierers: „ja, ABER…“, „auf der anderen Seite, dennoch“

Die Sprache des Gleichbeispielsortierers betont Zustimmung: „Ja, genauso.“, „Guter Punkt.“, „Prima, so machen wir das.“

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Zusammenfassung: Harmonie oder Widerspruch?

Hast Du Dein eigenes Metaprogramm schon erkannt?

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Beachte: Der Gegenbeispielsortierer handelt auch sich selbst gegenüber so. Ich hatte in den Antworten zum Liebster Award kurz davon geschrieben. Ich habe einen Redaktionsplan und halte mich nicht immer daran. Warum? Weil es eine Vorgabe ist. Meine oberste Zeile auf allen To-Do-Listen ist mittlerweile „Ich glaube nicht, dass Du das schaffst.“

Hab eine gute Zeit, viel Spaß,
Silke