Wenn der Nörgler an den Nerven sägt

Seit ein paar Tagen bin ich wieder daheim, nach einer begegnungsreichen und intensiven Woche zwischen Köln, St. Jean du Gare, Osnabrück und Schwarzenberg. Ich habe viele großartige Menschen getroffen und bin nun mit Inspiration, Ideen und Eindrücken gefüllt. Und müde. Menschenmüde.

Wenn dann auch noch ein „Giftpilz“ in meiner Nähe auftaucht, habe selbst ich Mühe mit meiner Gelassenheit und Ruhe.

  • Die Sonne strahlt, die Herbstfarben leuchten bunt. „Der Sommer war viel zu kurz.“
  • „Ach, Du warst gerade eine Woche im Urlaub. Ja, Selbständige können sich das ja erlauben.“
  • „Ich habe auf Facebook gesehen, dass Du wieder in Osnabrück warst. Warum meldest Du Dich dann nie bei mir?“
  • „Du bist echt in Südfrankreich gewesen und hast mir nicht einmal eine Postkarte geschrieben?“
  • „Ich dachte erst, Du hast abgenommen. Aber schwarz macht ja bekanntlich schlank.“
  • „In Südfrankreich? Da hattest Du bestimmt Ruhe. Da gehen die Flüchtlinge nicht hin.“

Da bin ich also voller Freude und Enthusiasmus wieder daheim und habe nun den Eindruck, dass sich kaum jemand für meine tollen Erlebnisse interessiert. Im Gegenteil, warum wird an so vielem rumgenörgelt oder schlecht geredet?

Personaler kennen das Gemecker der Dauernörgler und Miesepeter allzu gut. Kaum bietet ein Unternehmen seinen Mitarbeitern Firmenfahrzeuge an, um Fahrgemeinschaften zu bilden, stehen die Fahrradfahrer vor der Tür. Das sei ungerecht, weil sie ja radeln und nur die anderen von den Fahrgemeinschaften profitieren. In einem Betriebsrestaurant (ich nenne es bewusst nicht Kantine) werden täglich drei verschiedene Mahlzeiten frisch gekocht, die dann angeblich zu teuer sind und die Portionen zu klein. Bei einem Preis von drei bis vier Euro. Die Weihnachtsgeschenke sind nie richtig, die Location für die Weihnachtsfeier zu weit entfernt, die Toiletten zu dreckig, die Produktion zu laut.

Wieso landen die Nörgler bei mir?

Ich frage mich, wieso plötzlich so viele Miesepeter auftauchen – ich selbst bin doch das Gegenteil. „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ heißt es. Wo ist also der Fehler?

Es gibt keinen. Es ist eine positive Ausstrahlung, die toxische Menschen anzieht, schreibt Nils Warkentin und nennt fünf Gründe:

  1. Hilfsbereitschaft
  2. Guter Zuhörer
  3. Ideen und Ziele teilen
  4. Gerne neue Kontakte knüpfen
  5. Positive Ausstrahlung

Da gehe ich mit. Das trifft für mich zu. Nun gut, also landen sie bei mir, weil ich so positiv bin. Ok. Damit kann ich mich abfinden.

„Ob nun Abqualifizierer, Neidhammel, Schuldzuweiser, Verbalrowdys, Heuchler, Klatschmäuler, Neurotiker oder gar Psycho- oder Soziopathen, diese Typen sind überall zu finden – und höchstwahrscheinlich auch in Ihrem Unternehmen. Gleich vorweg, wenn Sie Ärger haben mit diesen Typen, dann haben Sie keine Schuld. Denn gerade bei dieser Gruppe handelt es sich um Profis beim Schlechtsein.“ Und so rät der Psychologe Bernando Stemateas in seinem Buch „Toxische Typen – Wenn andere Gift für uns sind, und was wir dagegen tun können“ das persönliche Reibungsverhalten zu verändern.

Vergiftete Stimmung – wie rette ich mich?

Trotzdem macht es mich müde und ist manchmal eine echte Herausforderung. Wenn ich gelassen genug bin, sehe ich die Dauernörgler als meine Trainingspartner für Ruhe und Gelassenheit. Nur ist das nicht immer der Fall. Wie kann ich mich dann gegen die Giftpfeile und Jammerattacken der Nörgler wehren? Wie behalte ich meine gute Stimmung?

5 Ideen für den Umgang mit Jammerern habe ich schon im Artikel „Jammerfreie Bürozone“ vorgestellt. Vielleicht ist es einfach wieder an der Zeit, der Idee von Karin Wess zu folgen, die einlädt, sieben Tage konsequent nicht zu jammern. Auch nicht über die Nörgler.

Und diese Geschichte macht auch Mut:

Eine Geschichte über Mistkäfer

Es war einmal eine Schnecke, die ganz gemütlich durch die Natur kroch, bis sie bei einem Kirschbaum ankam. Diesen wollte sie erklimmen.

Während die Schnecke begann, Millimeter für Millimeter an diesem Baum hochzukriechen, hörte sie von oben eine Stimme, die rief:

„Hey, du lahme Schnecke! Nimmst du dir da nicht ein bisschen viel vor? Wer hoch hinaus will, der fällt tief. Lass es sein, du bist nur eine Schnecke, das schaffst du nie!“

Die Schnecke erkannte hoch oben im Baum einen Mistkäfer sitzen, der versuchte, die Schnecke von ihrem Vorhaben abzubringen. Die Schnecke aber war fest entschlossen, ihr Ziel zu erreichen und antwortete:

„Du kannst mich mal! Sag was du willst, ich schaffe das. Ich erreiche mein Ziel – ganz egal wie schwierig es auch wird!“

Der Mistkäfer weiter:

„Niemals, gib auf! Du bist zu schwach, das kannst du nie. Warum machst du dir das Leben so schwer, finde dich damit ab, dass du für solche Aktionen einfach nicht geschaffen bist!“

Das ließ die Schnecke nicht auf sich sitzen und entgegnete ihm keck:

„Merkst du eigentlich nicht, dass du nur Blödsinn von dir gibst? Wie du siehst, beeindruckt mich dein Geschwätz in keinster Weise. Also lass mich in Ruhe. Du kannst mich nicht davon abhalten, durchzuhalten!“

Der Mistkäfer überlegte, wie er die Schnecke aufhalten könnte. Er grübelte und versuchte krampfhaft, einen Weg zu finden, die Schnecke zum Aufgeben zu bewegen. Nach einiger Zeit wandte er sich erneut der Schnecke zu und rief:

„Hey, was bringt dir denn all die Anstrengung, hast du nicht geschnallt, dass noch nicht mal Kirschen am Baum sind?“

Der Mistkäfer war ganz stolz auf seinen tollen Einwand, bis er die Schnecke hörte:

„Du hast recht! Im Moment sind keine Kirschen am Baum, doch bis ich oben angekommen bin, sind wieder welche da!“

Autor unbekannt, Quelle: Zeitblüten

 

Mistkäfer tauchen immer mal wieder auf. Werde nicht ihr Opfer, indem Du Dir Deine Ziele kaputt reden lässt oder ihre schlechte Stimmung annimmst. Hab die Kirschen im Kopf. 😉

Mal fluchen, sich ärgern und menschenmüde sein, das ist ok. Lass Jammern aber nicht zu Deiner Strategie werden.

 

Meine beste Strategie, die sich bislang gut bewährt, habe ich von Tobias Beck gelernt: „Für dieses Gespräch stehe ich nicht zur Verfügung.“ Mehr ist dann nicht zu sagen.

Literaturtipps zum Thema [Werbung]

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Ein paar interessante Gedanken zu Gift in der Sprache findest Du im Artikel von Marcus Knill „Toxische Kommunikation erkennen.“

P.S.: Ich habe gezögert, diesen Artikel zu veröffentlichen. Darf ICH sagen, dass ICH menschenmüde bin? Immerhin sind Menschen im Mittelpunkt meiner Arbeit. Und ja, ich darf. Ich bin ja auch ein Mensch. 😉 Und vielleicht unterstützen Dich meine Gedanken bei der nächsten Vergiftungsgefahr.

Zusammenfassung: Sei kein Opfer!

Nörgler und Miesepeter tauchen überall mal auf. Lass Dich von ihrer giftigen Stimmung nicht infizieren. Wähle eine gute Haltung und werde nicht Opfer der schlechten Laune.

Versuch´s einfach mal: „Für dieses Gespräch stehe ich nicht zur Verfügung.“

Und falls Du dann doch menschenmüde wirst: Das ist ok, selbst der Papst erlebt es. Bleib nur nicht im Jammertal stecken.

Behalte Deine gute Stimmung und hab Spaß,
Silke